Die Gewalt in Syrien gegen Minderheiten reißt nicht ab. Nach den Massakern gegen die Alawit:innen sind nun Drus:innen zur Zielscheibe geworden. Die immer wieder genannten Kämpfe mit den Beduinen dienen den Machthabern in Damaskus lediglich als Rechtfertigung für ihre militärische Intervention.
Militärische Intervention heißt hunderte Tote und Verletzte, Vertreibung und Erniedrigung.
Die Angriffe auf die Drusen legen die islamistische Gesinnung der Interimsregierung offen. In diesem Kontext darf nicht vergessen werden, dass die Türkei unter Erdoğan’s Führung größter Unterstützer der islamistischen Gruppen in Syrien war und ist.
Die Angriffe wiederlegen auch das Narrativ, dass das ‚Ein-Staat-eine-Nation‘-Modell eine Option für Syrien bzw. den gesamten Mittleren und Nahen Osten ist, wie jüngst durch Tom Barrack, US-Botschafter in Ankara und Syrien-Sonderbeauftragter, artikuliert. Dieses entspricht nicht der pluralistischen Realität der Gesellschaften in der Region. Es generiert ständig Konflikte, Rassismus und staatliche Gewalt. Syrien ist das blutigste Beispiel hierfür.
Einzige Option für ein friedliches und freies Leben in Syrien sind dezentrale Strukturen. Die Autonome Administration von Nord- und Ostsyrien ist der Prototyp eines pluralistischen und basisdemokratischen Zusammenlebens der Gesellschaften.
Notwendig sind sofortige Schutzmaßnahmen für die Drus:innen. Es braucht zudem umgehend gezielte Sanktionen gegen die islamistische Interimsregierung. Sie darf nicht weiter hofiert werden. Ansprechpartner:innen zum Aufbau eines demokratischen Syriens sind die Gesellschaften des Landes, nicht die Islamisten.
KON-MED, Konföderation der Gemeinschaften Kurdistans in Deutschland e.V.