Für Frieden und eine demokratische Gesellschaft – in Kurdistan und weltweit!!
Der Weltfriedenstag wurde im Jahr 1957 vom Deutschen Gewerkschaftsbund DGB auf den 1. September festgelegt. Dieser hatte unter dem Motto: „NIE WIEDER KRIEG“ zu vielfältigen Aktionen aufgerufen. Mehr als ein halbes Jahrhundert später ist die Bundesrepublik Deutschland weiterhin in internationale Konflikte verwickelt – direkt oder indirekt. So beschloss beispielsweise am 1. September 2014 eine Mehrheit im Deutschen Bundestag, Waffen in den Irak zu liefern – in eine der am stärksten vom Krieg betroffenen Regionen. Auch die deutschen Waffenlieferungen an die Türkei dauern bis heute an.
Der 1. September – Ein Tag der Hoffnung und Entschlossenheit
Der 1. September steht nicht nur für die Hoffnung auf eine Welt ohne Krieg, sondern symbolisiert den gemeinsamen Willen, Gleichheit, Gerechtigkeit und Freiheit zu verwirklichen. Frieden ist kein bloßes Ideal, sondern ein Ziel, das durch aktives Engagement und gesellschaftliche Verantwortung gestaltet werden muss.
Demokratischer Konföderalismus als globales Friedensmodell
Die Gedanken des in der Türkei inhaftierten kurdischen Vordenkers Abdullah Öcalan sind insbesondere für die Entwicklungen im Mittleren und Nahen Osten von großer Bedeutung. Sein „Aufruf für Frieden und eine demokratische Gesellschaft“ vom 27. Februar 2025 ist mehr als ein Appell zur Beendigung bewaffneter Konflikte – er ist ein visionärer Leitfaden für ein gleichberechtigtes und solidarisches Miteinander aller Glaubensgemeinschaften und Bevölkerungsgruppen. Öcalans Konzept des Demokratischen Konföderalismus wird als Modell für ein friedliches, inklusives und partizipatives Zusammenleben hervorgehoben – gegründet auf Selbstverwaltung, Geschlechtergerechtigkeit und kollektiver Verantwortung. Es richtet sich nicht ausschließlich an die Kurdinnen und Kurden, sondern versteht sich als universelles Friedensprojekt mit globaler Relevanz.
Kritik an der weltpolitischen Realität
Wir blicken mit Sorge auf die gegenwärtige globale Situation. Autoritäre und koloniale Machtstrukturen, die die politischen und kulturellen Rechte von Glaubensgemeinschaften und Bevölkerungsgruppen missachten oder unterdrücken, stellen die größten Hindernisse für den Weltfrieden dar. Kriege, soziale Ungleichheit und systematische Ausgrenzung sind direkte Folgen dieser repressiven Ordnung.
Ein Aufruf zur gemeinsamen Verantwortung
Wir rufen alle unterdrückten Gemeinschaften sowie demokratischen Kräfte auf, den Kampf für Frieden, Gerechtigkeit und Freiheit gemeinsam und entschlossen zu führen. „Frieden ist mehr als eine bloße Forderung – er wird durch Beharrlichkeit, Widerstand und solidarisches Handeln errungen.“
Deutschland unterstützt nicht nur den Krieg der Türkei in Kurdistan, indem hierzulande mit Repressionen und Verboten gegen kurdische Aktivist*innen vorgegangen wird, sondern profitiert zusätzlich in Milliardenhöhe von Waffenexporten, die in Kurdistan gegen die Zivilbevölkerung eingesetzt werden. Unvergessen bleiben die Leopard-Panzer aus Deutschland, die beim völkerrechtswidrigen Angriff der Türkei auf die Region Êfrin in Rojava/Nordsyrien im Januar 2018 vor den Augen der Weltöffentlichkeit eingesetzt wurden.
Wenn die Entrechtung von Kurd*innen mitten unter uns beginnt, ist klar: Unser Widerstand muss ebenfalls hier beginnen. Deshalb rufen wir auf, unsere Forderungen zu unterstützen:
Unsere Forderungen zum Weltfriedenstag 2025:
- Solidarität mit dem Widerstand in Kurdistan!
- Unterstützt den Aufruf von Abdullah Öcalan für Frieden und eine demokratische Gesellschaft sowie die Bewegung für Frieden, Demokratie und Selbstbestimmung in Rojava, Şengal und Südkurdistan.
- Stoppt den Krieg der Türkei!
- Verurteilt die Angriffe auf kurdische Gebiete und fordert ein Ende der Besatzungspolitik!
- Schluss mit der Kriminalisierung von Kurd*innen und ihren Organisationen!
- Weg mit dem politisch motivierten PKK-Verbot und Schutz für die Meinungsfreiheit kurdischer Stimmen.
- Keine Waffenexporte in Kriegsgebiete!
- Stoppt die deutsche Rüstungsindustrie und ihre Beteiligung an Kriegsverbrechen.
- Freiheit für Abdullah Öcalan und alle politischen Gefangenen!
- Friedensprozesse brauchen Dialog – nicht Isolation.
- Für ein demokratisches, multiethnisches Kurdistan!
- Unterstützt die Selbstverwaltungsstrukturen als Modell für Frieden im Nahen Osten.
September 2025